Die 5er Klassen der Ernst-Barlach-Realschule plus Höhr-Grenzhausen durften sich in der vorletzten Adventswoche über eine Theaterfahrt zur Stadthalle Ransbach-Baumbach freuen. Auf dem Programm stand „Der Froschkönig“, frei nach den Gebrüdern Grimm, eine Gastspielaufführung der Landesbühne Rheinland-Pfalz, die gerade richtig kam, denn im Deutschunterricht beschäftigte man sich fleißig mit Märchen aus aller Welt.
Geplant und durchgeführt wurde die Fahrt von den Klassenlehrern Elke Müller-Elvert, Ramona Schlaudt, Tobias Heibel und Anne Herrig.
Das Märchen war zwar vielen Kindern bekannt, aber diese Fassung überraschte mit besonderen Momenten der Magie. Mit Staunen konnte man seiner Fantasie freien Lauf lassen, Gefühle und Wahrnehmungen miteinander verbinden und ein besonderes Gemeinschaftserlebnis empfinden.
Zum Inhalt:Die hübsche Prinzessin Rosalie hat so gar keine Lust sich schön anzuziehen, ihr Zimmer aufzuräumen und nach einem Prinzen Ausschau zu halten. Lieber tollt sie im Stall bei den Pferden herum und läuft in schmutzigen Kleidern durch die Gegend. Anders ihre hochnäsige und strenge Schwester Leonie, die nur auf ihr Äußeres bedacht ist. Bei den Vorbereitungen zu einem großen Fest lernt Rosalie den Froschkönig Poldi kennen. Sie freunden sich an, entdecken ihre Liebe füreinander und Poldi bringt Rosalie all das bei, was man als Prinzessin so wissen sollte.
Als sie dann auf dem Fest ihren neuen Freund der Familie präsentieren möchte, ist Poldi spurlos verschwunden. Ihre missgünstige Schwester hat offensichtlich etwas damit zu tun. Rosalie sucht ihn verzweifelt, befreit ihn schließlich durch ihre Liebe aus einer misslichen Lage und erlöst ihn vom Froschdasein. Mit seiner Verwandlung zum Prinzen Leopold überrascht er das Mädchen, schließt sie glücklich in seine Arme und nimmt sie zur Frau. Freundschaft und Liebe sind Rosalie wichtiger als Kleider und Krone.
„Und wenn sie nicht gestorben sind…“, dann gibt es im nächsten Jahr vor Weihnachten eine Fortsetzung, vielleicht mit einem neuen Theaterstück, das die Kinder wieder begeistern wird.
Wer aber nicht solange warten will, der nutzt die besinnliche Weihnachtszeit, um einmal wieder gemeinsam mit der Familie ein Märchen zu lesen, sich an den sprachlichen Kostbarkeiten der Gebrüder Grimm zu erfreuen und in eine fantastische Zauberwelt einzutauchen.
Märchen sind auch „Mut-mach-Geschichten“, die Kindern zeigen, dass das Gute siegt und sie nicht alleine sind. Das wiederum stärkt das Vertrauen und die Zuversicht in die eigene Stärke. Nicht ohne Grund haben die Gebrüder Grimm schon in ihrer ersten Ausgabe „Kinder- und Hausmärchen“ von 1812 von einem Erziehungsratgeber für Eltern gesprochen.
Anne Herrig